Grüne tauschen sich zum Mainburger Krankenhaus aus

Zu einem Austausch über die Notfallversorgungslage in der Region Mainburg trafen sich drei Abgeordnete der Grünen mit Kommunalpolitikern und der Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ in der Hopfenstadt. Neben der niederbayerische Bundestagsabgeordneten Marlene Schönberger waren Johannes Wagner, der für die bayerischen Grünen im Gesundheitsausschuss des Bundestags sitzt, und Johannes Becher, Landtagsabgeordneter im Stimmkreis Freising, anwesend. 


Um sich ein umfängliches Bild der Situation vor Ort zu machen, tauschte man sich im Vorfeld mit Kreisrat Richard Zieglmeier und Stadträtin Erika Riedmeier-Fischer (beide Grüne) aus. Während Zieglmeier deutlich auf die jährlich wachsenden Defizite des Krankhauses, die der Kreishaushalt zu finanzieren hat, verwies, betonte die Stadträtin, dass die Notfallversorgung der Menschen in der Hallertau zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleistet sein muss. Für beide Argumente zeigten die Abgeordneten großes Verständnis, Schönberger und Becher sind selbst Kommunalpolitiker. 


Anschließend trugen die Vertreter der Initiative ihre Positionen vor. So stellte Reiner Gastner den anwesenden Politikern anschaulich vor, warum das Krankenhaus Mainburg mit seinen aktuellen Versorgungsleistungen und dem großen Einzugsbereich erhalten bleiben müsse. Die Mainburger Klinik gehöre sogar zu den wichtigsten Krankenhäusern im Freistaat, wenn man den Faktor Wohnortnähe betrachte. Eindringlich schilderte er, dass nur das wohnortnahe Krankenhaus die manchmal lebensrettende schnelle Notfallversorgung gewährleisten könne.Annette Setzensack appellierte an Johannes Wagner als Mitglied des Bundesgesundheitsausschusses, sich für eine Anpassung der geplanten Krankenhausreform einzusetzen und Härtefälle wie das Mainburger Krankenhaus besonders zu unterstützen. Schönberger bedankte sich für das beeindruckende Engagement der Bürgerinnen und Bürger. „Alle Menschen, egal ob sie auf dem Land oder in der Stadt leben, müssen die beste medizinische Versorgung erhalten. Und im Notfall auch schnell!“, machte die Angeordnete klar. Ihr Kollege Wagner bekräftigte: „Krankenhäuser müssen qualitativ hochwertig und für alle zugänglich sein.“ Der Gesundheitspolitiker besucht zurzeit viele kommunale Krankenhäuser in Bayern und stellt fest, „dass wirklich alle gerade mit massiven finanziellen Problemen und dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Mainburg ist da keine Ausnahme.“ Um auch in Zukunft die bestmögliche Behandlung im Krankheitsfall für alle Menschen in Deutschland gewährleisten zu können, brauche es die Krankenhausstrukturreform dringender denn je. „Im Bund können wir die Weichen für eine nachhaltigere Finanzierung stellen, die weniger von Fallpauschalen abhängt und für mehr Stabilität sorgt. Für die konkrete Planung, wo welches Krankenhaus steht, bleibt aber das Land Bayern zuständig.“ Hier knüpfte der Landtagsabgeordnete Becher an, der für eine konstruktive Lösungsfindung plädierte: „Der Verlust des Klinikums Mainburg würde die gesundheitliche Versorgungslandschaft in unserer Region sehr negativ beeinflussen. Dies gilt sowohl für den Landkreis Kelheim als auch für den Landkreis Freising. Ich hoffe auf eine einvernehmliche Lösung, die den Krankenhaus-Standort Mainburg trotz aller finanziellen Herausforderungen erhält.“ 


Derzeit laufen intensive Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über die Reform. Besonders die bayerische Landesregierung hatte den Prozess immer wieder verzögert. Geplant sei nun aber endlich, das Gesetz noch vor der Sommerpause ins Parlament zu bringen. „Es ist höchste Eisenbahn. Wir können die Kliniken doch nicht einfach sterben lassen“, so Wagner weiter. Nach etlichen Jahren der finanziellen Talfahrt, würde damit endlich die Notbremse gezogen.