Grünes Wirtschaften fürs Gemeinwohl 7. März 2020 Am 1. März besuchte der GRÜNEN Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek auf Einladung der Ortsverbände Mainburg und Holledau von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Hallertau. Dieter Janecek ist Mitglied im Ausschuss Digitale Agenda, im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und in der Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“ des deutschen Bundestages. In der vollbesetzten Wirtsstube der Gaststätte Kreitmair in Notzenhausen sprach er unter dem Titel “Wohlstand ist mehr als Geld – Grünes Wirtschaften fürs Gemeinwohl“ auch über den jüngsten Jahreswohlstandsbericht. Olivia Kreyling eröffnete die Veranstaltung Olivia Kreyling, Sprecherin des Ortsverbandes Mainburg und Spitzenkandidatin der GRÜNEN im Landkreis Kelheim, eröffnete die Veranstaltung und übergab das Wort zunächst an Dr. Erika Riedmeier-Fischer, die die Mainburger GRÜNEN auf Listenplatz 1 bei der Stadtratswahl in das Rathaus führen möchte.Riedmeier-Fischer skizzierte ihre Ideen für ein lebenswertes Mainburg und verwies auf ihre langjährige Erfahrung als Gemeinderätin im Rheinland, wo die gebürtige Abensbergerin einige Jahre lebte. Sarah Beck-Trojer, gebürtige Mainburgerin und Stadtratskandidatin auf Listenplatz 3, fügte noch hinzu, dass nun die Zeit zu handeln sei, da man gegenüber der nächsten Generation eine erhebliche Verantwortung hätte. Dieses Handeln könne aus vielen kleinen Beiträgen bestehen, die jeder einzelne Bürger ohne allzu große Mühen leisten könne. Wohlstand ist mehr als Geld In seinem Vortrag erläuterte Janecek, dass die sogenannten Gemeinwohl-Ökonomie zu einem öko-sozialeren Wirtschaften beitrage. Diese Gemeinwohl-Ökonomie umfasst verschiedene Konzepte für ein alternatives Wirtschaftsmodell, das sich am Gemeinwohl orientiert.Zu einer Gemeinwohl-ökonomischen Bilanzierung gehören unter anderem gerechte Löhne und Teilhabe der Arbeitnehmer, die Berücksichtigung erneuerbarer Energien, eine Kontrolle der Ressourcen und Lieferketten hinsichtlich menschenrechtlicher Aspekte und regionale Beschaffung. Das BIP und der Jahreswohlstandsbericht Die bis dato vorherrschende Kennzahl für Wachstum, das Bruttoinlandsprodukt (BIP), gibt keine Auskunft über die Verteilung des Wachstums und tatsächlicher Wertebildung. So sind z.B. seit Jahren die sogenannten CARE-Berufe (Pflege, Kindererziehung etc.) von der Messung ausgenommen. Aus diesen Gründen bewertet der Jahreswohlstandsbericht der GRÜNEN den Wohlstand Deutschlands nach gemeinwohlorientierten Kriterien: ökonomischen, ökologischen und sozialen. Die Ergebnisse sind deutlich: einerseits geht es Deutschland gut, andererseits ist die Spreizung des Wohlstands enorm. In Zeiten von Corona und dadurch bedingten Wirtschafts- und Kapitalmarkteibrüchen wird die Abhängigkeit der Wirtschaft von globalen Zusammenhängen deutlich. Regionale Wirtschaftsstabilität zu schaffen und Abhängigkeiten in Lieferketten abzubauen sind wichtige Vorteile des regionalen Wirtschaftens. Wo geht’s hin? Jedoch, so Janecek, müsse die Politik auch ehrlich zu den Bürgerinnen und Bürgern sein. Die Arbeitswelt wird sich ändern, Einschnitte werden kommen und die derzeit geltenden Wirtschaftsleitbilder Auto, Chemie und Maschinenbau werden wohl in heutiger Form nicht bestehen können, sondern sich an öko-sozialen Kriterien orientieren, um zukunftsfähig zu sein. Ebenfalls müssen auch die anfangs angesprochenen CARE-Berufe aufgewertet werden. Dem Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an. Kreisrat Richard Ziegelmeier wies auf die bereits existierenden Aktivitäten in der Donaubogen Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e. V. hin, die erste Erfolge aufweisen kann. So hat die Firma OmniCert in Bad Abbach begonnen, eine Gemeinwohlbilanzierung ihrer Tätigkeiten aufzustellen. Eine Teilnehmerin war der Ansicht, dass Gier, Geiz, Besitzstandwahrung und Partikularinteressen einem Umbau der Wirtschaft zu einer gemeinwohlorientierten Ökonomie im Wege stehen. Dieter Janecek (Mitte) mit Mainburger Kandidat*innen v.l.n.r: Olivia Kreyling, Erika Riedmeier-Fischer, Maria-Josefine Haimerl, Uli Heindl Die Veranstaltung endete mit regionalen Gerichten der Familie Kreitmair, sodass alle Anwesenden gut gestärkt und informiert nach Hause gingen.