Bei fast winterlichen Temperaturen und strömendem Regen beging am Samstag, 26. September 2020, eine bunt gemischte Gruppe den ersten Christopher Street Day in Kelheims Geschichte. Unter der Schirmherrschaft des ersten Bürgermeisters der Stadt, Christian Schweiger, fand der wichtigste Tag für die Gleichberechtigung queerer Menschen im Corona-Jahr als Kundgebung statt und nicht wie sonst üblich als farbenfroher Feierzug. Dass trotzdem zahlreiche Teilnehmer gekommen waren, setzt ein umso größeres Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass den Menschen auch in der niederbayerischen Kleinstadt bewusst ist, wie notwendig es ist, für die Rechte von Menschen einzustehen, die nicht einer scheinbaren gesellschaftlichen Norm entsprechen.
Was in unserer Demokratie im Jahr 2020 selbstverständlich sein sollte, ist es nämlich noch lange nicht, wie man am Samstag auch aus Beiträgen über erschreckende persönliche Erlebnisse von Mitgliedern der LGBTIQ-Community erfahren konnte. So sind Schwule und Lesben beruflich stark benachteiligt, Schwule kommen als Blutspender nicht in Betracht, gleichgeschlechtliche Paare dürfen nicht gemeinsam ein Kind adoptieren und sogar die Selbstmordrate unter queeren Jugendlichen ist noch heute etwa fünfmal höher als bei ihren heterosexuellen Altersgenossen.
Deshalb ist die ganze Gesellschaft – nicht nur in den Großstädten – aufgerufen, gegen diese Ungerechtigkeiten auf die Straße zu gehen und gerade angesichts des starken Rechtsruckes in Deutschland und der ganzen Welt für die Gleichberechtigung aller Menschen einzutreten. Dafür warben auch die GRÜNE Rosi Steinberger (MdL) und Kelheims GRÜNE 3. Landrätin Olivia Kreyling am Samstag leidenschaftlich in ihren Grußworten.
Wir müssen die Grundrechte verteidigen und dagegen angehen, dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihres Aussehens oder ihrer Partnerwahl schlechter behandelt werden. Auch in Zeiten von Corona dürfen wir nicht wegschauen und deswegen waren wir GRÜNE vom KV Kelheim sehr gern Teil dieser ersten CSD-Veranstaltung in Kelheim und freuen uns schon auf nächstes Jahr – dann hoffentlich coronafrei.
Für mehr Vielfalt in der Welt und ein BUNTES Kelheim!